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Kaum eine deutsche Schriftstellerin hat derart viele Vorurteile auf sich vereinigt und gleichzeitig zahlreiche Leserinnen gefunden wie die Trivialautorin Hedwig Couths-Mahler. Diesem Phänomen geht der Literaturwissenschaftler Graf in seiner fundierten, sorgfältig recherchierten Biografie nach, wobei er bisher nicht bekannte Quellen nutzt. Er entdeckt die tatsächlich trostlose Kindheit der kleinen Elisabeth (später nennt sie sich Hedwig), die 1867 als uneheliches Kind einer "liderlichen Frauensperson" zur Welt kommt. Die armselige Kindheit prägt nicht nur das Leben Hedwigs, sondern findet auch immer wieder Niederschlag in ihren Romanen, den "Märchen für Erwachsene", wie Courths-Mahler ihre Geschichten nennt. Graf beschreibt objektiv und gleichzeitig lebendig Leben und Werk der Autorin, verknüpft die historischen Ereignissen mit einzelnen Lebensabschnitten (besonders interessant dabei Courths-Mahlers Einstellung zum 3. Reich) und schafft so eine umfassende, aktuelle Biografie, die allen bisher erschienenen vorzuziehen ist.