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Am 10. Juni 1945 kehrten Victor und Eva Klemperer in das zerstörte Dresden zurück, Ende einer Odyssee in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs. Mit dem 17. Juni 1945 beginnen die Tagebuchaufzeichnungen Klemperers, die hier - bis zum Jahresende 1945 reichend - entsprechend den Editionen der Tagebücher 1933-1945 "Ich will Zeugnis ablegen bis zum Letzten" (BA 1/96), der Tagebücher 1918-1932 "Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum" (BA 1/97) und des "Curriculum Vitae" (BA 7/96) von Günter Jäckel unter Mitarbeit von Hadwig Klemperer vorgelegt werden. Sie sind gleichsam das Protokoll einer Übergangszeit, schwankend zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Skepsis und Angst; und immer wieder die alltäglichen Sorgen ums nackte Leben, um Hunger, Heizung, Kleidung und so fort. Und die Ambivalenz der Besatzungspolitik, die Auseinandersetzung mit alten und neuen Phrasen und Kräften: auch dies eine zeitgeschichtliche Quelle ersten Ranges. (2)