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Wenn ein Kolumnist, als Pop-Experte, ein neues Buch über die 1980er-Jahre schreibt dann hat man automatisch Angst vor gruseligen Frisuren, bizarren Sakkos und Modern Talking Songs. Braucht man nicht, denn das Buch, das der Kolumnist der "Zeit" hier präsentiert, ist ein klassischer kulturgeschichtlicher Beitrag zu den "pulsierende Achtzigern" wie sie der Autor selbst beschreibt. Natürlich besitzt das Buch einen gewissen Schwerpunkt im Bereich der Populärkultur, aber das schadet in keiner Weise. Denn Balzer zeichnet hier ein stimmiges Porträt der westdeutschen Gesellschaft bis hin zum Mauerfall 1989. Dabei ist es witzig geschrieben, fundiert recherchiert und bietetein wunderbares Lesevergnügen. Interessant ist es für damalige Zeitzeugen ebenso wie für "Nachgeborene" die erfahren wollen wie es bei den Eltern oder Großeltern damals während der Regentschaft von Helmut Kohl war. Besondershervorzuheben ist das Herausarbeiten zahlreicher gesellschaftlicher Debatten, die in ihren Ursprüngen bereits Anfang der 80er Jahre diskutiert wurden und heute noch werden (Gender, Umweltschutz, Angst vor der Zukunft).